Spritzige Inszenierung der Grundschule Harlinger Weg / Mittwoch letzte Vorstellung

Doch noch Theater mit "Fräulein Maria"

Jever. (ws) Geisterstunde im Schlossmuseum in Jever: Die drei Gespenster Pfiffikus, Ratio und Skepso langweilen sich. Wen sollen sie bloß erschrecken? Tagsüber, wenn anständige Geister schlafen, drängen sich zwar Touristen durch das alte Gemäuer, aber Nachts ist "tote Hose" im Schloss. Da haben die drei Ketten rasselnden Schlossgespenster eine Idee: Mit Hilfe einer magischen Papierrolle starten sie als "Geister der Jahrtausendwinde" eine Reise in die Vergangenheit. Zusammen mit dem Publikum in der Aula am Dannhalm, die die spannende Reise bei der Premiere am Donnerstag miterleben durfte, tauchen sie ins 16. Jahrhundert ein und begegnen Fräulein Maria. Gemeinsam mit den Zuschauern können sie anschließend verfolgen, wie Maria zur Herrscherpersönlichkeit heranwächst und ihr Leben sowie das Schicksal der Jeveraner selbstbewusst  in allen gefährlichen Situationen meistert.

Was den Erwachsenen im Festspielförderkreis leider nicht gelang,  die Kinder brachten es fertig und zeigten im Jubiläumsjahr Fräulein Marias mit viel Charme zugleich spannenden und historisch korrekten Bilderbogen aus dem Leben der Herrscherin. Neben der Maria - Hauptfigur (Andra Karstens, Sina Tönnies) spielten in dem Stück, das aus der Feder der bekannten Wiefelser Autorin Anja Willms-Jacobs floss (ihr oblag auch die Regie), auch die drei Schwestern, Anna (Leyla Wegener, Gesa Temmen) und Dorothea (Annika Hohlen), größere Rollen. Und natürlich tauchten auch die ostfriesischen Nachbarn, Graf Edzard (Ariane Prüfer, Hauke Willms), Marias Berater und bester Freund Boing von Oldersum (Maximilian Scholl, Chris-Dane Jacobs) und ihr letzter Vertrauter Johann von Schagen (Sebastian Gluchow, Jannik Rothenburg) in dem kurzweiligen und liebevoll inszeniertem Stück auf.

Seit Beginn des Schuljahres haben die Kinder der Klassen 4a und 4b viel Freizeit geopfert, damit alle Dialoge reibungslos sitzen, alle Gestiken und Schritte auf der Bühne wie am Schnürchen klappen. Unterstützt wurden Sie von der Musik-AG der Klassen 3 unter der Leitung von Wiebke Kleinichen. Mit Instrumenten und Gesang sorgten die Kinder für spannende Effekte, sie imitierten Schlachtgebrüll und schickten die Gespenster mit ihrem Zauberlied auf die Reise (Musik von Ulrike Böttcher).

Neben der beachtenswerten Leistung der Kinder gebührt auch den vielen fleißigen Händen im Hintergrund großes Lob. Beispielsweise gaben die dem 16.Jahrhundert nachempfundenen Kostüme dem Stück eine ganz besondere Note (angefertigt durch Ingrid Gräfing, Helga Karstens und Sigrid Lacinski). Wer Zeit hat, sollte sich die 90-Minütige Inszenierung am Mittwoch, 5. Juli, um 18 Uhr in der Aula am Dannhalm auf keinen Fall entgehen lassen.